Was sind die Chaostage??
Als Chaostage werden bestimmte Treffen von Punks in verschiedenen Städten bezeichnet, an denen zum Teil auch Autonome und andere linke bzw. linksradikale Gruppen sowie Hooligans, Skinheads, jugendliche Migranten und allgemein interessierte Jugendliche und Erwachsene teilgenommen haben. Die ersten Chaostage fanden 1983 in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover statt, die sich ursprünglich gegen eine geplante Punker-Datei der Polizei richteten. Bei den seitdem mehr oder weniger regelmäßig stattfinden Chaostagen kam es dabei – besonders bei den Chaostagen 1995 – immer wieder zu heftigen Ausschreitungen und Straßenschlachten mit der Polizei.

80er Jahre 

Ein Vorläufer der Hannoverschen Chaostage fand 1982 an mehreren Samstagen in Wuppertal statt, nachdem die dortige Stadtverwaltung versucht hatte, den dort lebenden Punks zu verbieten, sich in Gruppen um einen zentralen Brunnen in der Innenstadt zu versammeln. Dieser Versuch bewirkte jedoch, dass sich fortan nicht nur Wuppertaler, sondern auch Punks aus anderen Orten in Wuppertal trafen. Diese Treffen wurden „Wuppertaler Punk-Treffs“ genannt. 1983 kam es dann zu Straßenschlachten zwischen Punks und der Polizei und ein Jahr später gab es Krawalle zwischen Punks und rechtsradikalen Skinheads mit mehreren Verletzten.

Die ersten ‚offiziellen Chaostage‘ fanden 1983 in Hannover statt. Anlass war das Bekanntwerden einer geplanten „Punker-Kartei“, in der alle jungen Menschen mit auffälligem Aussehen registriert wurden, auch wenn sie in keine Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten verwickelt waren. Die Idee eines großen Punk- und Skin-Treffens war die, möglichst viele „karteiwürdige“ Menschen nach Hannover zu holen, um so diese Kartei ad absurdum zu führen.

Auch 1984 und 1985 trafen sich dann jeweils am ersten Augustwochenende wieder Punks und andere linke Gruppen in Hannover. Für 1989 waren „Internationale Chaostage“ geplant. Zu diesem Treffen kamen jedoch weniger Punks als erwartet.

Seit Mitte der 80er Jahre nennen sich zahlreiche größere und kleinere Treffen von Punks auch außerhalb Hannovers Chaostage, haben aber außer dem Namen oft nicht viel mit diesen gemein. 1987 versammelten sich im Ostwestfälischen Lübbecke am zweiten Augustwochenende ca. 1.000 Punks aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und England zu einem friedlichen und ruhigen Bierbrunnenfest. Erst zwei Jahre später wurde in der Brauerei das „Hausrecht“ ausgesprochen und der Bierausschank selektiert.

90er Jahre 

Nachdem es in den Jahren ab 1985 weitgehend ruhig geworden war, kam es 1994 und im August 1995 überraschend zu erneuten Chaostagen in Hannover. Die Chaostage der Neunziger zeichneten sich durch teilweise heftige Auseinandersetzungen der Punks und einheimischer Jugendlicher mit der Polizei aus.

Bei den Chaostagen vom 4. bis 6. August 1995 in der Nordstadt von Hannover kam es zu Straßenschlachten mit bis zu 3.000 Polizisten und Bundesgrenzschutzbeamten, dabei wurden 179 Polizisten und Randalierer verletzt. Gegen 220 Randalierer wurde später Anklage wegen verschiedener Delikte erhoben. Vor allem die Plünderung eines Penny-Supermarktes in der Nordstadt sorgte für Chaos im Straßenverkehr und Aufruhr bei der Bevölkerung und den Medien, die von bürgerkriegsähnlichen Zuständen sprachen.

Da nach Ansicht von Punks die bürgerkriegsähnlichen Zustände zumeist schon im Vorfeld durch die Presse herbeigeredet wurden, kam das Motto auf: „Die Presse befiehlt, wir folgen.“ Die Polizei setzte bei den Chaostagen nach eigenen Angaben auf eine Deeskalationsstrategie, die aber das Gegenteil bewirkte, so dass sich der damalige niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder und sein Innenminister Gerhard Glogowski bundesweit Kritik für ihre Strategie gefallen lassen mussten.

Im Jahr 1996 kam es am ersten Augustwochenende zu einer bisher nicht dagewesenen Polizeipräsenz von über 10.000 Beamten in der gesamten Stadt Hannover, die jeden Versuch, Chaostage zu veranstalten, im Keim ersticken sollte, was gegenüber einer Anzahl von Punks, die nur im oberen dreistelligen Bereich lag, auch gelang. Da an diesem Wochenende in vielen Stadtteilen buchstäblich an jeder Ecke Polizei stand, wurde von Kritikern auch ironisch von „Ordnungstagen“ gesprochen. Trotz der Polizeipräsenz wurde nicht verhindert, dass rechtsradikale Schlägertrupps in die Innenstadt gelangten und (z.B. im Bereich Opernplatz) mit Holzlatten bewaffnet auf Punks losgingen.

Ab 2000 

Für das EXPO-Jahr 2000 waren erneut Chaostage in Hannover angekündigt, die jedoch nicht die Ausmaße von 1995 erreichten. Initiator Karl Nagel hatte eine umfangreiche parodistische Website erstellt, die vollkommen überzogene Erwartungen weckte.

Im Jahr 2002 sollten Chaostage vom 2. bis zum 4. August in München stattfinden. Sie waren nach Medienberichten als Protest gegen den Kanzlerkandidaten der CDU/CSU, Edmund Stoiber, geplant. Die Münchner Polizei reagierte auf die Ankündigung mit einer „Null-Toleranz-Strategie“. Allerdings reisten ohnehin kaum Punks an, so dass die Chaostage praktisch ausfielen. Eine Sonderverfügung untersagte alle „Handlungen, die mit Chaostagen zu tun haben“. In der Boulevard-Presse wurde dieses Vorgehen sehr gelobt (BILD: „Punker prallen an Festung München ab“).

Vom 5. bis 7. August 2005 fanden wieder Chaostage in Hannover statt. Ca. 300-500 Punks trafen sich in der Stadt. Die Polizei nahm bereits am Freitag den 5. August knapp 90 Punks in Gewahrsam. Bei einer Wahlveranstaltung der Anarchistischen Pogo Partei Deutschlands am 6. August am Kröpcke setzte die Polizei ein striktes Alkohol- und Hundeverbot durch. Nach ersten Ausschreitungen in der Innenstadt sowie an der Universität Hannover löste die Polizei die Veranstaltung auf, kesselte einen Großteil der anwesenden Punks vor dem Hauptbahnhof über ca. 3 Stunden ein und nahm sie für bis zu 8 Stunden in Gewahrsam.

Vom 4. bis 6. August 2006 trafen sich ca. 300 bis 450 Punks, Skins und Freunde, viele in neutraler Kleidung, in Hannover. Etwa 1000 Polizisten waren im Einsatz und erteilten allen größeren Gruppen einen Platzverweis für die Innenstadt.



Quelle : wikipedia.de
Willkommen undso
 
Ja das ist jetz die offizielle Seite der IPST .. hoffentlich finden wir noch ne Menge Leute die unser Vorhaben unterstützen..bis dahin PROST!
 
Du bist der 3385 Besucher (6525 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden